Jenseitskontakte und Tarot

Eine Info vorab: Ich habe in meinem Beitrag bewusst auf verschiedene Geschlechtsformen verzichtet, weil Schrägstrich, Sternchen oder Doppelpunkt meines Erachtens die Lesbarkeit beeinträchtigen. Wenn ich von „einem Kartenleger“ erzähle, dann ist selbstverständlich auch die Kartenleger*in gemeint, ja die sogar insbesondere, weil die Frauen in diesem Berufsbild überproportional vertreten sind. Auf der anderen Seite wäre ich aber dann, wenn ich wirklich konsequent sein wollte (und das bin ich normalerweise auch) auch in der Bredouille, was Begriffe wie „das Medium“ betrifft, denn hierfür lässt sich kein Maskulinum oder Femininum bilden und würde nur einen Rattenschwanz an Personal-, Possessiv- oder Relativpronomen nach sich ziehen. Ich halte die deutsche Sprache für sehr poetisch und bildhaft und denke deshalb, dass auch ohne „Gendern“ erkennbar ist, wenn alle Menschen gemeint sind.

Was haben Mediumismus und Tarot/Kartenlegen eigentlich gemeinsam? Auf den ersten Blick eigentlich nicht viel… Dennoch handelt es sich hier um zwei Instrumente, die sich hervorragend miteinander ergänzen.

Jenseitskontakt versus Kartenlegen

Nicht jedes Medium ist ein Kartenleger und nicht jeder Kartenleger ist automatisch ein Medium. Ein Tarotkundiger braucht „nur“ die Bedeutungen der Karten zu kennen, die Sprache der Bilder zu verstehen und auch widersprüchliche Karten so zu interpretieren, dass sie der Ratsuchende versteht; den Rest – nämlich das Wählen der „passenden“ Karten – macht der Klient bzw. dessen Unterbewusstsein, indem er in der Sitzung die für sich passenden Karten auswählt: Mit dem Willen, vom Kartenleger eine gute Interpretation zu bekommen, sendet der Klient dabei seine Absicht aus, die das Unterbewusste prompt übernimmt und für die Wahl der passenden Karten sorgt, die der Kartenleger übersetzt.

Ein Medium hingegen hat die Aufgabe, mit der geistigen Welt in Kontakt zu treten. Wie ein Kartenleger unterliegt es der Beweislast, muss also stimmige Aussagen liefern. Und es hat noch etwas mit dem Kartenleger gemeinsam: Während in einer Kartenlegung das Unterbewusste entscheidet, welches Thema primär in den Karten angezeigt wirkt, hat auch das Medium keinen Einfluss darauf, wer sich von den Verstorbenen aus der geistigen Welt meldet: es kann der verpönte Exmann sein oder einfach ein anderer Mensch, mit dem der Ratsuchende zeitlebens im Clinch war.

Wo das Kartenlegen hilft – aber die Jenseitskontakte nicht

Wer bereits bei einem Medium war, weiß: Bei Jenseitskontakten tauchen unsere Liebsten auf, sie wollen uns noch etwas mitteilen oder uns einfach nur sagen, dass sie „leben“ und nicht tot sind. Es kommt vor, dass sich jemand entschuldigen oder Dinge einfach wieder zurechtrücken will , aber sie sagen uns nie, was wir tun oder lassen sollen. Ähnliches gilt für das ganze spirituelle Team und die geistigen Begleiter, mit denen ein Medium Kontakt aufnehmen kann: Niemals wird es Antworten auf jene Fragen bekommen, die uns das tägliche Leben aufbürdet, wie beispielsweise „Soll ich meinen Job kündigen oder nicht?“ oder „Wann finde ich endlich die Liebe des Lebens?“. Die geistige Welt wird nur im Extremfall eingreifen, ansonsten gilt die Devise: Wir sind alle mit einem freien Willen geboren, mit dem wir auch unsere eigene Realität steuern. Die Erde ist ein Lernplanet und alles andere würde bedeuten, dass wir die Verantwortung in die Hände der Geistigen Welt legen, die jedoch auch nur unser Begleiter ist, uns die Aufgaben nicht abnehmen und deren Gesetze wir erst verstehen werden, wenn wir selbst einmal unser irdisches Dasein verlassen haben.

Es sind aber wiederum die Karten, die uns Tipps und Ratschläge geben, wenn wir am Ende mit unserem Latein sind und dringend Rat brauchen – wenn auch mit Einschränkungen. Ein guter Kartenleger verfügt hier über zahlreiche Legemethoden, um das Thema genauestens abzuklopfen und um herauszufinden, was im Moment zu tun ist und was weniger ratsam ist. Fragen wie „Soll ich mich von diesem Partner trennen oder nicht?“ werden genauso wenig mit einem klaren Ja oder Nein beantwortet, sondern mit der Auswahl an verschiedenen Möglichkeiten, die der Ratsuchende im Moment hat.

Doch woher kommt hier die Antwort? Nicht etwa von „Geistern“, wie man zum Teil im viktorianischen England glaubte, sondern aus dem Unbewussten des Ratsuchenden selbst. Eine weitere kritische und berechtigte Frage, die mir oft gestellt wird, ist: Aber woher weiß ich, ob mein Unbewusstes richtig oder falsch ist? Und was ist die Wahrheit überhaupt? Das ist in der Tat eine schwierige Frage, doch meine Erfahrung hat gezeigt: die Karten antworten immer so, wie es für den Ratsuchenden im Moment am besten ist und wie er so unbeschadet wie möglich aus der Situation herauskommt – denn das ist in der Regel auch das Anliegen des Fragenden.

Karten und Medialität

Und natürlich lassen sich die Karten zur eigenen medialen Entwicklung befragen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit beschränke ich mich hiermit auf den Tarot und gehe auch nur EINE häufige Fragen ein:

„Welche Karten deuten auf einen Hinweis auf einen Kontakt mit der Geistigen Welt hin?“

Ich meine hier NICHT den Übertritt in die Geistige Welt, also den physischen Tod, denn diesbezüglich gibt es keine typische „Tod-Karte“, da es wie in der Astrologie viele Hinweise geben kann, die einfach auf einen Abschied hinweisen. Es gibt aber einige Karten, die die Geistige Welt als solches andeuten, wie

  • II Hohepriesterin: sie deutet die Welt außerhalb des Stofflichen an
  • V Hohepriester: versinnbildlicht die geistige Welt im Sinne von Glauben und Religion
  • XVII Stern: zeigt die Perspektive aus einer übergeordneten – oder wenn man so will: außerplanetarischen – Sicht an.
  • XIX Sonne: die Karte der Wiedergeburt, da der Tod in der irdischen Welt die Wiederankunft im Jenseits anzeigt
  • XX Gericht: der Ort der Erlösung
  • XXI Welt: der Ort, das man zum „wahren“ Zuhause zählt.
  • 8 der Stäbe: zeigt traditionell, das etwas „in der Luft liegt“, also auch unsichtbare Schwingungen, ähnlich wie Radiowellen und eine Verbindung mit dem Jenseits
  • Bube der Stäbe: Impulse von Außen
  • Könige, Königinnen, Ritter und Buben der Kelche können auf Personen in der geistigen Welt hinweisen, die uns nahestanden und immer noch nahestehen.
  • 6 der Kelche: Bezieht sich auf Vergangenes und verblassende Bilder, was sich zwar auf das Diesseits bezieht, aber dennoch den Kontakt mit der Geistigen Welt anzeigt
  • 4 der Schwerter: Jemand, der sich aus unserer Welt „ausgeklinkt“ bzw. zurückgezogen hat.
  • 6 der Münzen: Hilfe kommt zuteil – auch aus der geistigen Welt, die sich in der materiellen Welt manifestiert

Rückfragen hierzu gerne unter: susanne@tarot-germany.com oder auf meiner Website: www.tarotpedia.eu

Was sind „beweisführende Jenseitskontakte“?

Wie der Name bereits vermuten lässt, geht es um handfeste Beweise, die ein Medium gegenüber dem Ratsuchenden zu erbringen hat. Dies dient der Sicherheit – und zwar sowohl für den Klienten als auch für das Medium – , dass es sich beim Kontakt mit der geistigen Welt tatsächlich um einen Verstorbenen handelt, der dem/der Ratsuchenden vertraut war.

Aus diesem Grunde zieht es jedes seriöse Medium vor, keinerlei Informationen vor oder während der Sitzung vom Klienten zu erhalten. Ein kurzes „Ja“ oder „Nein“ reicht, um deutlich zu machen, dass der Klient mit der übermittelten Information etwas anfangen kann.

Doch um welche „Beweise“ handelt es sich genau? Diese können, aber müssen sich nicht zwingend auf Äußerlichkeiten beschränken – zumal sich der Verstorbene dem Medium gegenüber in verschiedenen Alterstufen zeigen kann. Typische Beweise können beispielsweise sein:

  • Typische Charaktereigenschaften des Verstorbenen
  • Das Verhältnis des Verstorbenen zum Ratsuchende
  • Vorlieben (Lieblingsspeisen, bevorzugte Urlaubsländer, Musik, Hobbys uvm.)
  • Andere Begleiter, die der Verstorbene zu Lebzeiten hatte (Menschen, Tiere)
  • Daten, Jahreszeiten, Monate, die signifikant sind oder waren
  • Beruf
  • Partner
  • Lebensereignisse
  • Krankheiten, körperliche Merkmale

Wichtig ist dabei zu betonen, dass übermittelte Schicksalschläge wie Krankheiten oder Schmerzen natürlich nicht mehr von Relevanz für den Verstorbenen sind, sondern ausschließlich der Identifikation dienen.

Ratsuchende erwarten oder erhoffen dabei meist eine ganz bestimmte Person, die sich zeigen soll. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die geistige Welt diesem Wunsch oft gerne nachkommt, um den HIntebliebenden zu versichern, dass es ihnen gut geht. Es kann aber auch vorkommen, dass ich Personen zeigen, die der Ratsuchende nicht unbedingt erwartet hat oder mit denen er nicht mal gerechnet hat. Mir persönlich ist es wichtig, diesen Wunsch der geistigen Welt ebenso zu respektieren, denn schließlich zeigt sie uns damit, dass auch der „Vergessene“ uns etwas Wichtiges mitzuteilen hat. .

Unterschied Akasha Chronik Lesung zu Jenseitskontakt

Eine Akasha Chronik Lesung und ein Jenseits-Kontakt sind grundlegend unterschiedliche Sitzungen. Ihre Gemeinsamkeit besteht lediglich darin, dass die sogenannten außersinnlichen Fähigkeiten dazu genutzt werden, um die jeweiligen Informationen an den Empfänger zu übermitteln. Worin aber liegt nun dieser Unterschied?

Bei einem Jenseitskontakt stellt sich eine medial veranlagte Person dafür zur Verfügung, um einer physisch verstorbenen Person einen Kontakt zu einer auf der Erde lebenden Person zu ermöglichen. Das Medium empfängt die Informationen von der Seele des Verstorbenen. Hierbei handelt es sich um eine Kommunikation mit einer eigenständigen Energie aus der geistigen Welt. Die übermittelten Informationen sind abhängig von den Fähigkeiten des Mediums und von der Entwicklung des Verstorbenen. Auch sind die Verstorbenen nicht allwissend, nur weil sie jetzt im „Jenseits“ sind. Sie haben lediglich einen besseren Überblick durch ihr Wissen in der geistigen Welt.

Ein Jenseitskontakt dient dem Beweis des Weiterlebens nach dem physischen Tod und kann damit auch bei der Trauerverarbeitung hilfreich sein.

Bei einer Akasha Chronik Lesung greift man auf das in dieser Chronik gespeicherte Wissen des Empfängers zu. Die Akasha Chronik selbst kann man sich vorstellen wie eine unendlich große Bibliothek, in der alles Wissen und alle Erfahrungen aus allen Zeiten gespeichert sind. Während die Seele nach dem physischen Tod in die geistige Welt eingeht, begibt sich der Geist in die Akasha Chronik. Die Akasha Chronik Lesung ist also keine Kommunikation, sondern ein Zugriff auf das individuelle Wissen des jeweiligen Empfängers.    Eine Akasha Chronik Lesung dient der Beratung in einer aktuellen Situation mit der Bewusstwerdung von Ursachen und dem Erkennen von Lösungsmöglichkeiten