„Die Geister, die ich rief… ?“

Eine Frage, die Medien sehr häufig gestellt wird, lautet in etwa: „Gibt es auch böse Geister?“ oder „Wie schützt ihr euch vor unerlösten und umherirrenden Seelen?“. Besonders zu Allerheiligen bzw. an Halloween gewinnen Gedanken wie diese an Bedeutung, denn schließlich geht auch Halloween auf vorchristliche Zeit bis zu den Kelten zurück; sie feierten mit „Beltane“ nicht nur ihr neues Jahr, sondern waren sich auch sicher, dass in der Nacht auf den 1. November die Toten in unserer diesseitigen Welt unterwegs waren, um nach Lebenden Ausschau zu halten, die im kommenden Jahr sterben sollten (von einer strikten Trennung zwischen Halloween und Samhain, wie häufig im Internet vorkommt, sehe ich persönlich ab, denn die Herkunft ist die gleiche und es ist darüber hinaus nicht das erste Fest, das von der Kirche mit anderem Namen übernommen wurde). Die Menschen reagierten entsprechend, indem Süßigkeiten („Treats“) sowie geschnitzte Kürbisse helfen sollten, die unruhigen Geister zu besänftigen. Brennende Kerzen bzw. offenes Feuer sollte sie gar abschrecken.

Heute hat Halloween glücklicherweise seinen Schrecken verloren (zumal es gefeiert wird und die Wirtschaft sich mitfreut), dennoch sind die grundsätzlichen Fragen offen, wenn es um die Geistige Welt geht.

Nun ist anzunehmen, dass es auch in der Geistigen Welt gewisse Unterschiede in der Entwicklung der Seelen gibt: Jene, die plötzlich starben und noch eine gewisse Zeit brauchen, um zu verstehen, dass sie die Dimension gewechselt haben und jene, die schon weiter gewandert sind zu ihrem wahren Zuhause.

Nun bin ich mit zwei Formen des Spiritualismus vertraut, die das Thema „unerlöste Geister“ auf verschiedene Art und Weise thematisieren und jeweils damit anders umgehen:

Der englische Spiritualismus schließt die dunklen Wesen von vornherein aus, indem die Medien die Absicht aussenden, sich mit dem Licht unserer Herkunft zu verbinden. Allan Kardec hingegen sah in den unerlösten Seelen und Poltergeistern ebenso Geschöpfe Gottes, die er mit Liebe begegnete; da uns jedoch die Gesetze der Geistigen Welt nicht ganz bekannt sind, gibt es auch bei Allan Kardec Gebete, um die unerlösten Seelen ins Licht zu schicken und fernzuhalten.

Wir können also zusammenfassen: Auch wenn es Unterschiede zwischen den beiden spiritualistischen bzw. spiritistischen Disziplinen gibt: entscheidend bei einer Sitzung ist immer die Absicht des Mediums. Es geht also nicht darum, „irgendjemanden“ aus der geistigen Welt zu kontaktieren und neugierig abzuwarten, wer sich nun meldet; deshalb ist auch bei „Spielereien“ wie Gläserrücken oder dem Quija-Brett Vorsicht geboten. So kann sich auch ein Medium abgrenzen und schützen, indem es die gewünschte Absicht aussendet, sich mit einem Kommunikator zu verbinden, der dem Klienten etwas Wichtiges und Hilfreiches mitteilen möchte.