Häufig werden Sonne und Jenseits in Verbindung gebracht. Auch unser „Offener Abend“ am 15. Juni 2023 widmete sich der anstehenden Sommersonnenwende, die in diesem Jahr am 21. Juni um 16.58 Uhr stattfand (auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für die rege Teilnahme! Dieser Abend hat wieder gezeigt, dass die Geistige Welt stets für Überraschungen gut ist, mehr dazu hier von Sabine Melchiori). Mit der Sommersonnenwende – also dem Beginn des zweiten Halbjahres – hat die Erde auf der Nordhalbkugel jenen Punkt erreicht, an dem sie sich von der Sonne wieder stärker abwendet. Die Nächte werden also wieder kontinuierlich länger und die Tage kürzer – bis zur Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember.
Doch was hat die Sonne mit der Geistigen Welt oder Jenseitskontakten zu tun?
Zunächst ein paar pragmatische Betrachtungen: Die Sonne ist unser Zentralgestirn, ohne sie wäre kein Leben auf unserem Planeten Erde möglich. Sollte sie eines Tages erlöschen, dann verlieren auch die übrigen Planeten ihren Orientierungspunkt und es gibt unser Sonnensystem nicht mehr. Dabei ist unsere Sonne ein Stern von „nur“ mittlerer Größe: sie ist 800-mal so groß wie alle unsere Planeten zusammen, auf ihrer Oberfläche herrschen rd. 6000° und in Ihrem Inneren rd. 20.000.000° Celsius. In unserer westlichen Astrologie verkörpert sie das lebensspendende und schöpferische Prinzip und gibt im Horoskop u.a. Auskunft darüber, wie es um unseren Wesenskern und unsere Vitalität bestellt ist und wie oder wo wir unsere Bestimmung auf diesem Planeten am besten ausleben können.
So ist es nicht verwunderlich, dass die Sonne auch in der Spiritualität eine entscheidende Rolle spielt. Neben den Gefahren, die ein übertriebener Umgang mit Sonnenstrahlen mit sich bringt, ist ihr heilsbringender Effekt aber nicht zu unterschätzen: Sie schenkt uns Lebensfreude und Wohlbefinden. Vernünftige Sonnenbäder werden auch zur Genesung verwendet.
Einige Menschen hatten bereits eine Nahtoderfahrung und wurden wieder ins diesseitige Leben zurückgeschickt; einige davon berichteten, dass ihnen das spirituelle Potenzial der Sonne während ihres Besuches im Jenseits klar wurde. Doch auch wenn nicht in allen Nahtoderfahrungen die Sonne so bedeutsam erscheint, haben doch alle diese Nahtoderlebnisse eines gemeinsam: Die Betroffenen erzählen meist von einem hellen Licht, in das sie eingehüllt wurden und mit dem sie zum Teil sogar nonverbal kommunizierten. Nicht selten berichten sie von Lichtstrahlen, die der Sonne ähnlich sind, dennoch nicht blenden. Allen Nahtoderfahrungen gemeinsam ist die Tatsache, dass sich die Sterbenden magisch von diesem Licht angezogen fühlten und darin auch Lichtgestalten erkannten – ähnlich wie es auch im Bild „Der Weg ins Jenseits“ von Hieronymus Bosch dargestellt wird:
Die Sonne als Schlüssel zur Natur
So scheint die Sonne also nicht nur wegweisend in der Geistigen Welt zu sein. Sie steht auch hier, in unserer irdischen Welt, für den Ursprung allen Lebens. Sie bestimmt die Jahreszeiten und spielt bei den astrologischen Tierkreiszeichen eine entscheidende Rolle. Auch hier verkörpert die Sonne ein zentrales Lebensthema, was leider in der Trivial-Astrologie, die in Form von Zeitungshoroskopen, die den Menschen auf sein Sonnenzeichen reduzieren, eine denkbar schlechte Form der Anwendung findet.
Mit Beginn der Sommersonnenwende tritt die Sonne nun auch in das Krebs-Zeichen ein. Der Krebs ist eines der vier astrologischen Zeichen (neben Widder, Waage und Steinbock), die allesamt „kardinal“ sind und ein Äquinoktium bzw. eine „Tagundnachtgleiche“ einläuten. Dabei ist bemerkenswert, dass in allen Kulturen unserer Welt der Beginn eines neuen Jahres immer zeitnah mit einem Äquinoktium zusammenfällt:
- In unserem Kulturkreis endet das neue Jahr nach der Wintersonnenwende
- Im Iran und Ländern Zentralasiens und des Nahen Ostens findet Neujahr zum Frühlingsäquinoktium am 21. März bzw. wenige Tage danach statt; auch astrologisch beginnt das neue Jahr mit Eintritt in das Widder-Zeichen.
- Die indigene Bevölkerung Neuseelands und Perus (früher auch die Inkas) zelebrieren die Wiederkehr der Sonne am 24.06., die auf der Südhalbkugel die Wintersonnenwende ist.
- Das israelische Neujahr fällt mit der Herbsttagundnachtgleiche zusammen am 25.09.
Der Krebs ist ein unbewusstes Zeichen – die Nächte werden also länger. Während der Nacht scheint keine Sonne, doch der Mond – der in der Astrologie übrigens dem Krebszeichen zugeordnet wird und für das Unbewusste steht – wird von der Sonne bestrahlt. Man kann also diese Zeit der sukzessiv beginnenden Dunkelheit nutzen, um mit seiner Intuition und seiner rechten Gehirnhälfte in Verbindung zu treten. Es ist eine Zeit, die uns dazu einlädt, zu überprüfen, was in unserem Leben am Verschwinden ist (versinnbildlicht durch das Nachlassen der Sonnenstrahlen), was aber dafür aus dem Dunkel geholt werden und bewusst gemacht werden sollte (symbolisiert durch die länger werdenden Nächte und die Kraft des Mondes).
Unsere nächsten Offenen Abende finden am 17.08.23 und 21.09.23 statt. Der Offene Abend am 21.09. steht unter dem Motto der Herbsttagesundnachtgleiche und natürlich gibt es auch Jenseitskontakte. Wir freuen uns auf euer Erscheinen.